:m-TM's findmaschine

Donnerstag, 11. September 2008

:diplomtagebuch teil 3

nun ist bereits die zweite Woche meiner diplomarbeitszeit. in der zwischenzeit ist nicht wirklich viel passiert, außer dass ich mich in meine bücher zurückgezogen hab. zur zeit beisse ich mich durch das innenleben der männlichen welt. es ist einerseits unabhängig davon, dass ich selbst der männlichen riege angehöre, unglaublich spannend, auf der anderen seite aber auch sehr undurchsichtig. sämtliches scheint auf sexualität und die "männliche angst vor der innenwelt" (schwanitz: männer - eine spezies wird besichtigt, 2001,
seite 99) hinauszulaufen.
"bester satz" aus diesem buch übrigens:

'eine kuh kann man viel schärfer wahrnehmen als ein gefühl'

soviel dazu!
ansonsten ist es noch interessant, zu nennen, dass es in ostdeutschland (also die neuen bundesländer) mit 46% mehr als doppelt "neue frauen" gibt, als "neue männer".
"neu" bedeutet dabei, dass die alten rollenverteilungen in haushalt, beruf und kinderziehung aufgebrochen werden, bzw. dies zumindest akzeptiert wird.
die meisten männer, vor allem die mit leitungsfunktion und in der höheren führungsriege sind den "unsicheren männern" zuzuordnen, also die sich weder für das neue, noch für das traditionelle männerbild entschließen können. neue männer hingegen sind vor allem männer in einfacheren arbeiterberufen und arbeitslose.

so könnte man ja deuten, dass menschen, die eine hohe (aus)bildung genossen haben, immer unsicherer werden und dass männer mit wenig(er) ausbildung sich eher mit dem neuen männerbild identifizieren können.
hindert bildung also die entwicklung des neuen männerbildes? eine frage, die es noch zu klären gibt...

4 Kommentare:

jule hat gesagt…

mhh....
ich finde eher es impliziert die vorstellung, dass männer der niedrigeren bildungschicht vielleicht, halb resignierend, eher das hinnehmen, was sowieso gängiger trend ist (emanzipation...). außerdem müssen sie akzeptieren, dass die frauen auch arbeiten und sie, die männer nicht die einzigen brotverdiener sind, weil familien, in denen der vater fabrikarbeiter etc ist, ohne zweite erwerbsquelle am existenzminimum leben würden (siehe höhere lebenshaltungskosten, benzinpreise, kosten für (aus)bildung der kinder etc). außerdem werden die möglichkeiten der kinderbetreuung immer besser, d.h. die frau muss nicht unbedingt zu hause bleiben.
so ist es wohl für die männer ein kleineres übel, der "entwicklung" der frau gegenüber den mund zu halten ;)
aber all das hast du bestimmt schon irgendwo mal erwähnt ^^

Philipp hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Philipp hat gesagt…

also, ich finde es zu kurz gedacht, wenn man anhand der Untersuchungen (wie imer die auch aussehen mögen) konstatiert, dass Menschen höherer Bildungsschichten sich nicht für bestimmte Rollenmuster entscheiden könnten und deshalb in dieser Hinsicht vielleicht auch noch inkompetenter würden. Abgesehen davon, dass die Entscheidungsträgheit hier sehr negativ besetzt klingt, kann es doch auch das Produkt durchdachter Reflexion sein, sich eben NICHT auf ein bestimmtes Rollenverständnis festzulegen, sondern in seinem ganzen Denken und Handeln felxibel zu bleiben. Ich persönlich würde zum Beispiel sagen, dass konventionelle Rollenverteilungen bis zu einem bestimmten Grad ja auch einen tieferen Sinn haben und nicht nur aufgrund eines patriarchalischen Systems gewachsen sind. Dass das nicht auf alle Denk- und Handlungsmuster dieser Sparte zutrifft und schon gar nicht prinzipiell gilt, ist für mich klar, aber auch immer wieder Gegenstand gewinnbringender Auseinandersetzungen.
Wenn die "neuen Frauen" aber zum Beispiel, wie man das ja manchmal erlebt, immer auf der rechten Spur überholen, finde ich das allerdings ebenso bedenkenswert.

Wie Sinead O'Connor sagte: the opposite of patriarchy is not matriarchy but fraternity.

jule hat gesagt…

gut philipp, damit haste dir jetzt einen stein im brett bei mir geholt... weißt wohl, dass frauen sinead o connor toll finden, mh? ;)
naja glatze wär nicht so meins, aber ansonsten... and the pope takes dope, wa? :D