:m-TM's findmaschine

Freitag, 27. Juni 2008

:schwermut

nun ist schon wieder ein semester vorbei. auf meinem gang ist es ruhig geworden, die wenigen, die hier in moritzburg wohnen haben sich zur vorbereitung ihrer diplomverteidigung zurückgezogen.
und ich bin immer noch hier. für mich heißt es wiedermal: noch ein semester weiter.
irgendwie bin ich gerade von allen möglichen dingen enttäuscht.
dabei fing der tag heute bei einer andacht über elia unter einem der bäume auf dem hof so gut an. zwar noch ein wenig verkatert von der gestrigen zechnacht mit den amerikanerInnen und den zitauerInnen von der jugendbegegnung, die hier in moritzburg eine nacht verbracht haben, aber dennoch schön.
irgendwie ist im laufe des tages die stimmung gekippt, wann, weiß ich auch nicht mehr.
ich hab grad die neuesten ereignisse von zu hause gelesen und gerade dieses wochenende passiert dort so viel.
es ist schlimm, wenn man zwar irgendwie zu hause sitzt, und dennoch heimweh hat.

...und in kreuzberg war ich auch nicht, weil keiner mitkommen wollte - die feiglinge!

:an dieser stelle würde jetzt gut ein gedicht von marcus passen.

Samstag, 21. Juni 2008

:kreuzberg

und es wird immer besser:
die türkei gewinnt und spielt im halbfinale gegen deutschland. deshalb suche ich für ein projekt am mittwoch noch symptisanten und mitmachende:

ich will nach kreuzberg zum halbfinale

deshalb suche ich noch 4 leute und ein auto, so dass wir zu fünft oder so nach kreuzberg fahren können. mehr könnens ja immer werden.

denn wo werden so viele deutsche fans auf so viele türkische fans treffen, wenn nicht dort?!

das wird ein fest...

Donnerstag, 19. Juni 2008

:...wie geil ist das denn?

habt ihr das spiel gesehen?
deutschland gegen portugal? und wir haben drei zu zwei gewonnen.
so aufregend war es noch nie. die deutsche mannschaft überraschte mit technik und passgenauigkeit, auch wenn zu beginn die pässe noch ab und zu danebengingen.
aber dann klappte es ja prima.
wir haben uns im konvikt des brüderhauses die seele aus dem hals geschrien, gejubelt und die fahnen und rasseln geschwenkt.
morgen wird rené kommen und dann können wir in dresden am elbufer oder so das halbfinale ganz groß gucken...
ich freu mich,

viva l'équipe nationale allemande!

im übrigen soll ich noch hierherschreiben, dass ich meine freundin ganz doll liebe und viel toller finde, als die freundin von bastian schweinsteiger, die wir alle bestaunt haben. :)
meiner julia, die ihr gesicht bei einem portugiesischen torversuch immer mit den worten "böses tor, böses tor" verdeckte...

Sonntag, 15. Juni 2008

:esprit

:ich habe heute in der zeitung einen artikel über den gründer der modemarke esprit gefunden, der zudem der gründer von ‚the north face‘ ist, das outdoor-modelabel.
dieser mensch hat irgendwann ende der achziger jahre den anteil seiner firma verkauft und nach und nach von diesem geld 900.000 hektar land in chile und argentinien gekauft, das er nun einfach so belässt, bzw. so macht, wie es eigentlich sein sollte:
wälder, seen, flüsse, berge, pflanzen, tiere.…
keine häuser, keine kulturpflaanzen, keine zuchttiere, keine straße.
und als erklärung, was ihn bei seinem projekt antreibt, antwortet er schlicht mit: liebe

ich finde es erstaunlich, mit welcher hingabe dieser mensch sein leben lebt, was für ihn wichtig ist. er, der mehrfacher millionär ist – oder wäre, wenn er nicht diese unmengen land gekauft hätte – lebt allein und zurückgezogen im wald und besitzt ländereien, halb so groß wie sachsen, das größte naturschutzgebiet der welt.
und er besitzt es nicht für sich, sondern für alle, wie er sagt, vor allem für die wesen, die keine menschen sind….

Dienstag, 10. Juni 2008

:fair trade - verdreht

heute war das seminar "globales lernen" an der reihe. um ehrlich zu sein, hatte ich mich im vorfeld nicht wirklich darauf vorbereitet, denn sonst wäre ich sicherlich zu hause im bett geblieben.
thema der einheit war die welternährungssituation und, wie sollte es anders sein, lief es darauf hinaus, dass jeder mensch doch bitte "bio" zu kaufen habe.
als ich vor etwa 10 tagen mit julia hier angekommen bin, das auto voll mit lebensmitteln und getränken, die mir meine eltern mitgegeben haben, weil mein konto dereit seeeehr leer aussieht. (ich bin froh, wenn ich ab september wieder baföG habe!).
in moritzburg also angekommen, treffe ich auf f., der mir sofort ein gespräch, oder besser, einen monolog über fair trade und bio saft ans knie nagelt, garniert mit der unterschwelligen behauptung, dass ich nicht die wahrheit sage, wenn ich meine, dass mir meine cola durchaus sehr gut schmeckt.

wißt ihr, liebe leser, ich bin nicht gegen bio oder fair trade, aber ich stelle mich gegen jene militanten befürworter, die unbelehrbar von mir behaupten, dass mir bio auch besser schmecken würde.
heute musste ich also erfahren, dass mir milka schokolade eigentlich nicht schmeckt, ebensowenig wie fleisch im allgemeinen, dass ich sicher von einer roster und einem steak satt werde und dass ich mit einem t-shirt viel glücklicher sei, als mit wechselklamotten.
ganz davon abgesehen, dass einige meiner kommilitonInnen, vornehmlich die, die von ihren eltern subventioniert werden, oder einen berufstätigen und somit verdienenden (ehe)partner haben, selbstverständlich davon ausgehen, dass wir als deutsche so reich sind, dass wir uns alle bio problemlos leisten können...
und dann fahren diesem menschen jeden tag mit dem auto von dresden nach moritzburg, weil sie sich fürs fahrrad oder eine wohnung in moritzburg zu fein sind:
schönes bio-leben!
vorangegangenes mag für die betreffenden personen mit sicherheit zustimmen, es mag sogar für die welt im allgemeinen die bessere wahl sein, aber ich verbitte mir ausdrücklich, dass einer dieser weltverbessere sich meine eigene meinung, meinen geschmackssinn oder meine tradition zu eigen macht.

meine frage lautet viel mehr:
wenn wir bio kaufen, heißt das, wir kaufen regionale produkte, die unsere bauern stärken. was ist dann aber mit den bauern in anderen ländern, die auf export angewiesen sind.

:mama africa....

vor einigen wochen waren wir mit unserem hausvater bernd bei afrikaner in dresden essen.
es war sozusagen die danke-schön-aktion für unsere mithilfe beim gemeinschaftstag. um ehrlich zu sein, ist der gemeinschaftstag selbst für mich immer schon eine dankeschön. und dieses jahr war er zwar stressig, weil ich meinen letzten grossentwurf - die dritte pl religionsunterricht - erst die woche davor absolviert hatte, nicht so recht froh über das ergebnis war und mich infolge dessen in arbeit gestürzt hatte. dennoch war der gemeinschaftstag eine schöne zeit, dankend, dass ich es doch noch in moritzburg erleben durfte und wissend, dass ich einige liebe kontakte wieder treffen werde.

ich habe mich entschieden, dieses jahr für die gemeinschaft der moritzburger diakone und diakoninnen zu kandidieren. gemeinsam mit vier weiteren kandidaten werde ich mich also im kommenden jahr auf die einsegnung zum diakon vorbereiten.

zurück zu bernds dankeschön:
nachdem wir vergangenes jahr in dresden im pulverturm sehr gut gespeist hatten, sind wir dieses jahr nach dresden zu "mama africa" gefahren:
echt afrikanisch essen.
ich muss zugeben, die speisekarte überforderte mich im ersten moment, aber gemeinsam mit oliver, der neben mir saß, entschied ich mich für einen abend mit typisch afrikanischen speisen - wenn man schon mal hier ist.
krokodil trauten wir uns beide nicht, also entschied ich mich für folgendes:

vorsuppe: haifischsuppe (das leckerste, was ich seit langem gegessen habe)
hauptgang: straußenpfanne in rotwein (auch sehr zu empfehlen, allerdings sehrrrr scharrrf!
getränke: ein dju dju starkbier (auf der flasche stand irgendwas, das es aus dem voodookult entstanden sei...)
kokosnussaft

danach waren wir ziemlich pappsatt. es war ein sehr gelungener abend. danke bernd, danke, liebe diakone und diakoninnen für die möglichkeit.

übrigens: die toiletten sind im tigerlook mit urwaldgeräuschen....