:m-TM's findmaschine

Freitag, 8. Mai 2009

:das beschissenste musikereignis des jahres

mit verlaub, liebe geneigte leser, aber das am vorvergangenen donnerstag traditionell vor dem ersten mai stattfindende rock gegen rechts-festival (nachfolgend rggr genannt), war doch mit abstand das beschissenste festival aller zeiten. wir - das heißt: christian, julia und ich sind zugegebenermaßen durch meine unkenntnis im leipziger stadtgebiet etwas später erst angekommen, also erst gegen halb elf.
was wir nicht wußten, war, dass der top act des abends - ton, steine, scherben - eine der ersten bands war, die gespielt haben, quasi noch bei strahlendem sonnenschein. so konnten wir nur noch die letzten töne einer eher sanften, dahinheulenden männerstimme hören, was meines erachtens rein gar nichts mit ROCK gegen rechts gemeinsam hatte. die nächste umbaupause ging los und wir standen mit eben getroffenen freunden zusammen und quatschten, bis wir merkten, dass diese umbaupause keine war, sondern bereits das offizielle ende des ganzen. und das abends elf uhr. erinnert ein wenig an musikveranstaltungen zur zeit unserer eltern - obwohl, die gingen meines erachtens immerhin auch bis mitternacht....

krönung des ganzen war die wahl der alten messe, was zur folge hatte, dass es lediglich den abgesperrten und quasi alkoholfreien (weil selber kaufen viel zu teuer war) vor-der-bühne-alle-stehen-ob-der-schlechten-musik-nur-nüchtern-rum-sektor.
die in den vergangenen jahren obligatorischen wiesen, auf denen man sich traf, auch leute treffen konnte, die man lange nicht gesehen hat, oder neue leute kennenlernen konnte, wo sich gruppen und gruppierungen bildeten, wo gegrillt, jongliert, fußball gespielt, rumgeknutscht, gefeiert und gelagert, kurzum: wo sich irgendwie die gesamte jugend- und junggebliebenenszene aus leipzig und umgebung treffen konnte, gab es dieses jahr gleich mal gar nicht.
mein opa meinte danach, dass es schön war, dass es keine krawalle gab - recht hat er. auch ich halte von den hasstyraden der schwarzgekleideten gegenschläger nichts, aber ob es nicht anders verhinderbar gewesen wäre, als durch die derartige beschneidung der leipziger rock-gegen-rechts-freiheit?
und so wurde das rggr 2009 ein kleines unbedeutendes konzert, was zudem nicht mehr viel mit der musikrichtung rock zu tun hatte. ton, steine, scherben haben wir nicht gesehen, aber aus den erzählungen der anderen war es vermutlich eher ein "seichter-radiopop-gegen-rechts-und-die-leipziger-jugend-und-musikkultur". nunja, zwei für die leipziger nervigen fliegen mit einer klappe geschlagen. nächstes jahr werde ich nicht wieder hingehen.

vielleicht hätte man das ganze wie folgt ankündigen sollen:

"seichter-radio-pop-gegen-alles-mögliche" - kinderfete - beginn: 18 uhr - ende: 23 uhr - bitte bringe hausschuhe mit - gegen ende wirst du nach hause gebracht"

Keine Kommentare: